Die Jahreszeiten an der kretischen Südküste

Kreta liegt südlicher als die Küsten Nordafrikas bei Tunesien und Algerien und die kretische Südküste ist mit über 330 Sonnentagen im Jahr die mildeste und sonnenreichste Region Europas.


Und obwohl die Hauptreisezeit für einen Urlaub in Kreta bekanntermaßen in die Sommermonate fällt, ist es durchaus überlegenswert, sich von der Vorstellung, dass nur diese Zeit für eine Reise nach Kreta in Frage kommt, einmal frei zu machen und sich zu öffnen für die ungeheuer vielfältigen und spannenden Aspekte der Monate November bis März.


Für mich ist Kreta – und hier insbesondere Südkreta – nicht nur reizvoll das ganze Jahr über, sondern sogar in den "Wintermonaten" bevorzugt, wenn es bei uns zuhause matschig ist und auf dem Landstück in Südkreta ein Fön weht, der die Seele in unvergleichlicher Weise berührt.


 

Im Winter macht sich auch der Temperaturunterschied von 2 – 3 Grad zwischen der Nord- und der Südküste Kretas sowie die deutlich geringeren Niederschläge besonders angenehm bemerkbar. Oft bin ich in Rethymnon im strömenden Regen losgefahren, um dann, nachdem ich die Berge hinter mir gelassen habe, kurz vor Erreichen der Südküste strahlend blauen Himmel vorzufinden.

Ein wundervolles Erlebnis!

 


> Hier und > hier können Sie mit Life-WebCams das Wetter in Chora Sfakion an der Südküste, etwa 40 km westlich von unserem Häuschen, beobachten; eine weitere aus der anderen Richtung (Osten) steht in > Mires   und > hier gibt es einen detaillierten Wetterbericht des Hellenic Center for Marine Research  mit Karten für Temperaturen, Bewölkung, Wind, Niederschlagsmengen und Schneehöhen, trifft i.d.R. zu.


 


Die einzelnen Monate stellen sich mir wie folgt dar:


 

Januar: Wir haben schon unglaublich schöne Weihnachten und Silvester auf diesem Stück Land verbracht, den Frühstückskaffee  kurzärmlig bei 22° C auf der Veranda genossen, bei 20° C Wassertemperatur im Meer das neue Jahr begrüßt.  Es gibt Januartage, die man bei uns als schöne Sommertage bezeichnen würde.  Aber es gibt hierfür keine Garantie, und das macht das Wetter zu dieser Jahreszeit am Libyschen Meer so spannend - es kann auch ganz schön kalt, naß und zugig sein, doch das ändert sich dann meist auch rasend schnell.  Und der knackende, mit Olivenholz gefütterte Kanonenofen mit seinem exotisch-rauchigen Aroma versöhnt im Zweifelsfall mit dem Wetter.


 

Februar: Ein wunderbarer Monat für Menschen, die Wetterextreme und erblühende und ergrünende Natur lieben. Lange Wanderungen über die Klippen und Olivenhaine oberhalb des schimmernden Meeres, vorbei an versteckten oder exponierten Kapellen, über Bergrücken oder am Strand entlang - sobald die Sonne scheint, kommt man mächtig ins Schwitzen. Sie erleben ein authentisches Südkreta, die Menschen gehen ihrer traditionellen Arbeit nach, führen ihre Schafherden durch die grünen Berge, ernten Oliven und pflegen die Pflanzungen, zu denen sie sich häufig noch mit dem Esel hinbewegen. Tavernen - Fehlanzeige, alles zu. Nur die "Echten", die, die es schon immer gab, die können Sie auf einen Raki oder ein bescheidenes, möglicherweise aber ziemlich gutes Essen besuchen.  Genießen Sie die Aufmerksamkeit, die Ihnen beim Betreten einer solchen Taverne zuteil wird - Sie sind wahrscheinlich die spannendste Abwechslung der letzten Wochen und werden überaus wohlwollend aufgenommen.


 

März: Jetzt wird der Aufbruch in Richtung Sommer schon deutlich spürbar! Nicht nur, dass die Tage schon so viel länger sind (in drei Monaten ist ja schon wieder Sommersonnenwende!) und ein guter Sonnenschutz für frisch eingetroffene, über den Winter ausgebleichte Germanen bei Wanderungen durch die jetzt so üppig grüne und blühende Natur von Vorteil ist - Verwegene (Genießer) springen bei schönem Wetter schon mal ins Meer (18° C, die Isar hat um diese Zeit höchstens 8° C) und lassen sich danach von der hochverehrten Sonne beglücken.


 

April: Der Übergang von Winter zu Sommer geschieht hier gespenstisch schnell, gerade so, als würde Zeus eines kühlen Aprilmorgens nach dem Aufstehen beschließen, dass ab jetzt Sommer sei.  Von da an wird für die nächsten 7 Monate niemand auf die Idee kommen, einen Ofen anzuheizen. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt jetzt schon bei 24°C, die des Meeres bei 19°-20°C. Die Sonne scheint recht beständig, abwechslungsreiche Wolkenformationen ziehen über den Himmel, ein Regenguß ist noch möglich, aber ziemlich selten.


 

Mai: Ein herrlicher Sommermonat, regnen dürfte es kaum, statt dessen Sonne pur.  26° C beträgt die durchschnittliche Lufttemperatur tagsüber, die Libysche See hat nun um 21° C. In dieser Jahreszeit kann man herrliche Wanderausflüge einplanen und sie mit einem noch erfrischenden Bad im Meer abschließen.


 

Juni: Sommer und Sonne, noch nicht so heiß wie im Hochsommer, aber mit durchschnittlich 29° C Tageshöchsttemperatur und 23° Wasser schon ganz gut warm, die Nächte sind noch angenehm kühl.


 

Juli: Das ist der Hochsommer - hier darf man vom ersten bis zum letzten Tag blauen Himmel erwarten. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt um 30° C und mehr. Dies wird jedoch noch als erträglich und angenehm empfunden, da die Luft nicht feucht und schwül ist und eine beständig frische Brise -der bekannte "Meltemi" oder "Voreas"- aus nördlicher Richtung von den Bergen weht. Das Meer hat jetzt so um 25° C. Genießen Sie das fantastische Badewetter und die Tatsache, dass Sie sich keine Gedanken darüber machen müssen, ob Sie abends etwas Langärmeliges in die Taverne mitnehmen müssen ...


 

August: Das ist zusammen mit dem Juli der heißeste Monat, auch hier werden durchschnittliche Höchsttemperaturen um 30° C erreicht, nachts liegen die Durchschnittswerte um 25° C. Es bläst häufig der Meltemi aus Norden und bringt Erfrischung. Der Himmel ist blau, blau, blau. Natürlich ist es ein Erlebnis, so leicht bekleidet, wie man will, oder badend (das Meer hat jetzt mindestens 26° C) oder feiernd oder einfach sterneguckend die Nacht zu verbringen. Die Nächte sind jetzt wahrlich subtropisch!


 

September: Auch weite Teile des Septembers ähneln dem August, doch merkt man gegen Ende des Monats schon einen deutlichen Rückgang der Temperaturen. Der Himmel bleibt noch beständig blau, die Tage werden wieder spürbar kürzer. Durchschnittlich 28° C und im Wasser wie im August.


 

Oktober: Auch im Oktober können gelegentlich noch Tageshöchsttemperaturen von 30° C erreicht werden, nachts liegen die Werte um 20° C. Mit etwas Glück kommen die ersten Regenfälle, auf die sehnlichst gewartet wird. Diese können schon heftig ausfallen, dauern aber meist nur wenige Stunden. Schon bald kommt wieder der blaue Himmel über das Meer herangebraust und die Sonnenstrahlen entlocken den über 6 Monate in glühender Hitze getrockneten Kräutern und Gräsern einen wilden, betörenden Duft. Das Meer verwöhnt noch immer mit einer Temperatur von 22°-24° C. Viel Sonne!


 

November:   Der November an Kretas Südküste ist über weite Teile ein Sommermonat! Windarm, warm und sonnig.  Die Tageshöchttemperatur liegt bei 25°C und das Meer hat angenehme 20°-22° C. Irgendwann Mitte bis Ende November geschieht dann der Übergang vom beständigen Sommerwetter auf "Winter" - es dauert meist nur wenige Tage, und dann weiß man, dass das beständige Schönwetter vorüber ist.  Ab dann wird das Wetter für die nächsten 4 Monate wieder spannend!   


Dezember:   An schönen Sonnentagen lädt das warme (20° C) Libysche Meer noch immer zum Baden ein.  Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen bei 21° C und man kann herrlichstes Wetter haben (an einzelnen Tagen oft bis 25°) - allerdings ohne Garantie!